Was ist ne Band?
Welches Band bildet sich denn da um eine Gruppe von Menschen? Wer ein gemeinsames Verständnis von guter Musik und ein gemeinsames Gefühl von guter Band sucht, der kommt nicht drum herum einen gemeinsamen Weg einzuschlagen und eine gemeinsame Vision zu entwickeln. Der Einzelne trifft auf das WIR und andersrum…ein Moment und eine Möglichkeit von Entwicklung und gegenseitiger Inspiration.
Schnell hat man als Musiker Bock auf ne Band, schnell ist Wonderwall einstudiert und schnell kann man ein Set technisch fehlerlos runterspielen. Danach verabschieden, zurück ins andere Leben und dann in 2 oder 4 Wochen wieder von vorn. Passt. Wenn es eben für alle passt.
Was ist, wenn einem das nicht reicht. Was ist, wenn man tiefer gehen will, noch persönlicher, noch besser Musik machen und Band spüren will. Hier beginnt ein Prozess, der unmittelbar mit dem Produkt Song oder mit dem Produkt Gig verbunden ist. Dinge wachsen durch Leidenschaft, den Wunsch nach persönlichem Glücksgefühl, durch Beziehung, durch Austausch, durch Authentizität, sich mitteilen und gemeinsame Ziele. Eine kleine Auswahl ganz schön großer Worte für 2, 3, 4 oder mehr Individualisten. Jeder ist so unterschiedlich geprägt und jeder kennt das Bedürfnis nach Wertschätzung anderer, aber auch die Pflicht sich um sich zu kümmern. Der Weg will im optimalen Fall von allen gegangen werden.
Es darf…muss wohl Zeit vergehen, Erfahrungen wollen gemacht, kleine Gigs gespielt werden, um sich, die anderen und jeden Song so kennenzulernen, bis es sich richtig anfühlt. Dabei geht es nicht um Wettbewerb und Profilierung…vielmehr um das freiwillige Gefühl sich im Wir zu finden, sich für andere und innerhalb eines gemeinsamen Projekts auch mal zurücknehmen zu wollen, dass sich der Song gut anfühlt und zum eignen Song wird. Dafür braucht es alle Beteiligten, gemeinsame Zeit, gemeinsame Proben und Austausch. Lieber offen reden und die nächste Probe andenken, als jeder für sich 5 Bier nach nem Gig und heim. Jeder Gig, gerade auch unter den bescheidensten Bedingungen, ist ne Möglichkeit Souveränität zu entwickeln und sich zu verbessern. Selbst in den dunkelsten Kellern des Landes mit ebenso unterirdischer Technik ist man darauf angewiesen mit dem Team durch respektvollen Austausch Lösungen zu finden.
Man kann diesen Prozess und diese Entwicklung hier nur anreißen und jeder Feierabendmusikverein, jede international erfolgreiche Band wird sich das fragen oder eben nicht fragen wollen. Woher kommt mein gutes Gefühl beim Gig? Kann ich den anderen vertrauen und mich mitteilen?
Wir singen unsere Songs. Selbst wenn einer ihn und dessen Melodie geschrieben hat, haben wir den Anspruch ihn zu unserem Song werden zu lassen. Und hier merkt man, ob die Basis dafür da ist oder eben nicht. Ne verrückt lange Zeit machen wir das schon und ein verrückt großes Gefühl von Dankbarkeit macht sich da breit, Teil so einer solchen Truppe zu sein. Grüßle an dieser Stelle an unsere Bassistin Elena, die auf dem Foto fehlt, da sie wohlverdient durch Portugal surft:)