Eine Albumproduktion ist wie eine Geburt

Eigentlich wäre der Titel schon genug der Worte. Doch außer die frisch gebackenen Eltern unter uns kann sich vielleicht niemand mehr so genau an eine Geburt erinnern:) 

Es beginnt mit dem Kennenlernen…ja ok- überspringen wir den Part. Es hat gefunkt und es passt nun alles seit 4 Jahren und letztendlich schon 4 anderen CDs, die das Licht eurer CD-Player erblicken durften. Oldschool dieses Wort „CD-Player“. Aber immer noch ne feine Sache handgemachte Musik auch in der Hand haben zu können.

Einmal tief durchatmen bitte, denn erst im Nachhinein, wenn der Schweiß von der Stirn verschwindet, die Vorbereitungen abgeschlossen und das Produkt gemastert, designed und gepresst in unseren Händen liegt, ist es wirklich geschafft.

Spannend mal hinzuschauen was es zur Fertigstellung der Platte alles brauchte und wie wir uns vorbereiteten.

Die Liste ist lang.

Aufmerksamkeit in Höchstform und Kommunikation auf allen Kanälen, Komponieren, Proben, Ausfeilen, Varianten arrangieren, ausprobieren und festigen, Live-Spielen, Vor- und Nachbereiten all day long. Und das alles auf neuem Boden deutscher akustischer Musik. Ein Boden den Hannes und ich erst kurz zuvor betreten hatten. Viel Vorbereitung und ausreichend investierte Zeit im Voraus ebnen den Weg für handlebare Studiotage, die selbst immer wieder mit Überraschungen gespickt sind.

Wir fragen uns von Platte zu Platte mutiger und entschlossener was ein Song tatsächlich braucht. Hannes weiss wo wer spielt und hat viel Gefühl dafür wo wer seine Stärken einbringen kann. Ein Tüftler mit dem Blick fürs Ganze. Im Studio werden Kenntnisse und Fähigkeiten nicht einfach zusammengeworfen wie Bauteile – wie Produkte, die dann zusammen ein Endprodukt werden. Der Prozess verlangt Authentizität und die Bereitschaft sich einzubringen, sich wertschätzend auszutauschen und immer wieder auch Neuland zu betreten. Das merkten wir bereits in der langen Vorbereitung und auch in den QL-Proben.

Man könnte meinen, dass mit wachsender Spielerfahrung die benötigte Studiozeit geringer würde. Doch nein – Ansprüche wachsen, Pläne und deren tatsächliche Umsetzung brauchen Zeit und es wird ein gewisser offener Raum für Neues benötigt, das einzig und allein im Studio zum Vorschein kommt, dort entsteht und weiterentwickelt wird. Da sitzen hier und da 5 Menschen 8 Stunden täglich aufeinander, hören diesen 1 Song zum gefühlt 3000. Mal, verwerfen, tüfteln und kritisieren konstruktiv. Da kommt jeder mal an die Grenzen seiner Energiereserven. Schön, dass wir in diesem kreativen und anstrengenden Prozess immer wieder eine Einheit geblieben sind und sich jeder selbst ein bisschen mehr kennenlernen konnte.

Eine Truppe, die in Bewegung bleiben möchte, in der sich jeder vorbereitet, Bock hat Teil eines Ganzen zu sein und bereit ist, viel Austausch über tollen Ideen und das neue Projekt FOLKSMUSIK mit zu tragen.

Klingt nach Arbeit. Ist es auch. Wie gut, dass die QL-Crew bei der akribischen Arbeit auch stets alle entspannt vereint… die Kindercountryliebhaber, die Raucherpausengenießer, die Zuspätkommer, die Partyqueens, die Detailausfeiler, die Quatschnasen, die Sensiblen und die Marschierer, die Müden und die Wachen, die Jungen und die Halbjungen, die QL-ienen und Ql-er.   

Stolz sind wir auf alle, dankbar und gespannt.