Schein und Sein

Funny wie viel Aufmerksamkeit auf einen zugetragen wird, sobald man das Happiness Festival bespielen darf. Leute respektieren das. Respektieren uns und unser Produkt nochmal mehr bzw. aus nem anderen Blickwinkel heraus. Wir freuen uns auch mega auf dieses besondere Event und die Wirkung und die Show ist bis zu einem bestimmten Maß ja auch gewollt. In eine unreflektierte Scheinwelt, wie sie einem öfter in solch einem Kontext zugetragen wird, driften wir dadurch aber nicht ab. Denn neben dem obligatorischen Teilen der Big Events und der schönen Seiten des Bandlebens, den lustigen Raps, den Katzenvideos, den neuen Songs, den glamourösen Fotos auf den Spitzen der Eisberge, wartet ein QL-Büro auf Hochbetrieb, das sich damit beschäftigt wie Big Mama social media betrieben werden will – regelmäßig. UND sinnvoll?. Schon am selben Abend einer coolen Slot-Zusage sitzen Hannes und ich schon wieder am Schreibtisch, planen, labern, booken, üben…ganz ohne Schein und Spotlight. Wir machen das gerne – jeder pflegt ja sein Baby? Ist nur spannend mal hinzuschauen wie viel Zeit und Hingabe das Sein benötigt. Schein und Sein – Traumwelt und Realität sind wahrscheinliche, naheliegende Sphären in und zwischen denen sich Künstler bewegen. Lediglich die Dosis an Träumerei und an organischer Bandarbeit mit viel Schweiß unterscheiden sich dabei wohl zwischen den Bands – ggf. auch in Abhängigkeit der Phasen einer Bandentwicklung sowie vom Selbstbild und der Authentizität einer Band. Euphorie ist wunderbar und begleitet Momente, die einfach genossen werden wollen. Vorfreude und Stolz zeigen sich auch hier und da bei uns. Aber nicht too much oder auch nicht großartig in unserer Kommunikation a la „Sind-Wir-Geil“ oder „Nach diesen beiden Slots dieses Jahr werden wir gesigned“. Nope – viel zu hoch wäre der Fall aus einer solchen Luftblase. Und nope – so sind wir eben einfach nicht. Auch unsere Familien und Freunde sind dabei Anker, die nicht erst seit der Band für uns da sind, uns stets den Spiegel vorhalten und uns stets von hohen Rössern runterschmeißen würden. Wir wachsen stets aus dem heraus worauf wir Bock haben und nicht auf etwas zu, das andere für uns vorsehen. So bleiben wir zufrieden und arbeiten mit dem was da ist, auch wenn man zunehmend professioneller wird und sich hier und da hochglanzpoliert präsentiert. Und jetzt Schluss mit Narzissmus und ran an die neuen Songs. Wir sehen uns schon bald. Amen

P.S. Ab heute ist unsere erste Single Hinter der Nacht auf allen gängigen Streamingportalen zu finden.